Tiersitter - was er wissen muss

Ein Tiersitter, der zur Betreuung der eigenen Haustiere bestellt wird, muss genau wissen, was er tun und lassen soll, worauf er besonderen Wert legen muss und welche Pflege die Tiere benötigen.
Am besten eignet sich hierfür eine detaillierte Checkliste, auf der alle Einzelheiten festgehalten werden. Die Checkliste ist das beste Werkzeug, das ein Tierhalter einem Sitter geben kann.
Zunächst gilt es, allgemeine Regeln für die Wohnung und Infos zur Hausordnung aufzulisten.
Dazu zählt auch, ob der Tiersitter ans Telefon gehen oder anderen Personen Zutritt zur Wohnung erlauben darf, weiterhin welche Geräte und Räume er benutzen darf und welche nicht und wo sich die wichtigsten Hilfsmittel zur Tierhaltung befinden. Bei technischen Pannen sollte er auch wissen, wo beispielsweise der Sicherungskasten ist, wie eine installierte Alarmanlage funktioniert und an wen er sich bei Problemen wenden soll.
In Bezug auf die Pflege der Tiere sind von besonderer Bedeutung:
- Wo befindet sich das Futter?
- Wann muss das Tier gefüttert werden und mit was? (Auch das Trinken nicht vergessen!)
- Was darf auf keinen Fall serviert werden? (Unverträglichkeiten, Allergien, Krankheiten)
- Welche Pflege benötigt das Tier darüber hinaus?
- Braucht das Tier Auslauf? Wenn ja: wie häufig und an welchen Orten am besten?
- Auf welche Worte und Befehle hört das Tier?
- Was ist zu tun, wenn diese Befehle nicht funktionieren? (Erziehungsmaßnahmen und Disziplinierung)
- Vorbereitung für den Notfall: Welche wahrscheinlichen Gefahren bestehen und wie ist zu reagieren? (Eventuell die Notrufnummer eines Tierarztes hinterlassen.)
Je umfangreicher der Tiersitter in Kenntnis gesetzt wird, umso sicherer fühlt er sich im Umgang mit den Tieren und umso wahrscheinlicher ist es, dass er im Einzelfall das Richtige tut. Deshalb: lieber zu viel sagen oder notieren als zu wenig!
Nachdem die Regeln für den Umgang mit den Tieren geklärt sind, ist es sinnvoll, allgemeine Verhaltensregeln für den Sitter selbst festzulegen. Das gilt vor allem dann, wenn die Zeit der Betreuung viele Stunden oder Tage umfasst. Ein Tiersitter, der über mehrere Tage Dienst tut, möchte eventuell auch Besuch empfangen, Kochen oder Fernsehen. Wer vorher alle Möglichkeiten klärt, erspart sich späteren Ärger. Wer ganz sicher gehen möchte, geht auch auf das Thema der Versicherung ein: Welche Seite ist wie versichert? Eventuell ist auch die eigene Versicherung darüber zu informieren, dass sich für einen bestimmten Zeitraum eine fremde Person in der eigenen Wohnung aufhält. Diese Frage kann sich auf die Leistung der Versicherung im Schadensfall merklich auswirken.
Wenn die eigene Abwesenheit mehrere Tage dauert, kann der Tiersitter auch andere Aufgaben im Haushalt übernehmen. Dazu zählt die Leerung des Briefkastens, das Gießen der Pflanzen und alle sonstigen Dinge, welche im eigenen Haushalt für gewöhnlich anfallen.
Es ist keine schlechte Idee, alle Vereinbarungen, Rechte und Pflichten in einem kurzen schriftlichen Vertrag zwischen Tierhalter beziehungsweise Wohnungsbesitzer und Tiersitter festzuhalten.
Ein Tipp zum Schluss: Gibt man dem Sitter ein wenig Zeit mit dem Tier und beobachtet ihn oder sie dabei, lassen sich vielleicht noch ein paar Hinweise geben, damit sich schließlich beide – Tier und Tiersitter – miteinander wohl fühlen und immer das Richtige getan wird.